Wasserkunst und Kunstkanal
Ein großes Problem im Rhonarder Bergwerk war die Wasserhaltung.
Von Anfang an kämpften die Menschen gegen das Wasser. „Kunst“ nannten die Bergleute die Art und Weise, wie man das Wasser aus der Grube entfernt. Es wurden Wasserräder genutzt (Wasserkunst), die über ein Gestänge- und Pumpensystem das Wasser aus den Gruben beförderten. Lenzpumpen führten von Stollen zu Stollen das Wasser aus 200 m Tiefe nach oben. Zum Antrieb dieser Räder benötigte man viel Wasser.
1778 veranlasste Graf von Brabeck den Bau von Stauteichen, um genügend Aufschlagwasser für die Wasserräder zur Verfügung zu haben. Die drei Stauteiche sind heute noch erhalten.
Der „Niedere Teich“ und der „Obere Teich“ liegen im Tal unterhalb von Altenkleusheim, linksseitig der heutigen Bundesstraße B 54. Der kleine Teich liegt rechtsseitig, beim Ort Bruch, den wir auf diesem Wanderweg als Nächtes erreichen.
Die Baukosten für diese drei Teiche beliefen sich insgesamt auf über
8000 Reichstaler. Über einen der Kunstkanäle leitete man das Wasser zu den Wasserrädern.
Oberhalb der alten B 54 verläuft der heute schwer erkennbare, ehemalige Kunstkanal.
Die Natur holt sich alles zurück
…wenn man sie lässt
Das Auto eroberte im Laufe der Zeit die Straßen. Die alten Landstraßen waren dem anwachsenden Güterverkehr nicht mehr gewachsen. Deshalb wurden „Kunststraßen“ gebaut, in der Bevölkerung nannte man sie Chausseen.
Im Jahre 1975 wurde die B 54 erneuert und die Strecke nördlich verlegt. Nach dem Neubau wurde die alte Straße kaum noch befahren.
Wenn sich der Mensch zurückzieht, holt sich Natur in kleinen Schritten ihren Lebensraum zurück.